Trinken und fit sein werden immer als große Gegensätze bezeichnet. Aber was macht Alkohol wirklich mit uns und leiden unsere Muskeln darunter?
Fitnesstraining und Alkohol – ein absolutes NO-GO?
Am Wochenende ausgehen und mal für einen Abend abschalten. Nur ein paar Drinks werden wohl nicht so schlimm sein, doch aus ein paar werden schnell viele mehr. Ein flaues Gefühl im Magen und ein mächtiger Kater schmücken unser Erwachen am nächsten Tag, dass das nicht gesund sein kann ist uns wohl allen klar. Der sogenannte Kater ist ein Resultat der Dehydration und Mineralienmangel im Körper. Beide Komponenten werden verstärkt ausgeschwitzt unter dem Einfluss vom Giftstoff Alkohol. Der Verzehr von kleineren Mengen ist noch ausgleichbar durch verstärktes Wasser Trinken und die Zufuhr von Mineralien wie z.B. Magnesium.
Grundsätzlich ist Alkohol ein Gift und muss vom Körper mit höchster Priorität abgearbeitet werden. Prozesse wie die Muskelregeneration oder die generelle Erholung werden nach hinten gestuft, bis der Giftstoff beseitigt wurde.
Selbst moderate Mengen Alkohol behindern nachweislich unserer Leistungsvermögen, was eine Studie an der neuseeländischen Massey Universität belegt.
Der Verlust an Muskelleistung war bei der Versuchsgruppe mit moderaten Mengen Alkohol fast doppelt so groß!
Junge Hobbysportler wurden dieser Studie unterzogen und es wurde Fruchtsaft mit Wodkazusatz nach dem exzentrischen Krafttraining verzehrt. Die Vergleichsgruppe bekam Fruchtsaft ohne Alkoholzusatz. Jegliche Messungen erfolgten nach 36 und 60 Stunden. Neben dem Leistungsverlust, welcher auf einen erhöhten Cortisolspiegel (erhöht den Proteinabbau) zurückzuführen ist, sinkt auch der Testosteronspiegel unter Alkohol. Unser Körper wird somit in einen katabolen, anstatt eines anabolen Zustandes versetzt, wenn wir Alkohol verzehren. Außerdem sind die hohen Mengen an Kalorien nicht zu vergessen. Eine Flasche Wodka hat bis zu 1617 Kalorien und ein halber Liter Bier bis zu 250 Kalorien. Gerade in einer Diät sollte deswegen auf Alkohol verzichtet werden.
Bier - die gute Alternative
Der primäre Bestandteil von Bier ist Wasser, Hopfen und Malz. Bier hat einen hohen glykämischen Index und hat außerdem gute B-Vitamine und Minerale wie Eisen, Zink, Kalium, Phosphor und Kupfer. Moderate Mengen von Bier sollen tatsächlich eine Rehydration nach dem Training ergeben. Und außerdem den Cortisolspiegel senken in Kombination mit der Anhebung des Testosteronspiegels.
Natürlich bedeutet mehr, hier nicht mehr und zu große Mengen an Bier, denn die haben dementsprechend die gleichen Alkoholnebenwirkungen wie Wodka oder ähnliches. Aber die Lage der Studien befürwortet Bier als gute Alternative, wenn der Verzicht von Alkohol nicht in Frage kommt.
Ausnahmen bestätigen umgangssprachlich die Regel, was auch bei dem Verzehr von Bier so sein sollte. Je nach Trainingszielen und dem täglichen Einsatz für den Sport, würde der übertriebene Verzehr von Alkohol viel harte Arbeit zerstören.
Meine persönliche Empfehlung
Auch als sehr bestrebter Hobbykraftsportler fiel es mir nicht immer leicht auf den Genuss von Alkohol zu verzichten. Besonders bei stärkeren Alkohol wie Wodka oder ähnlichen, sind meine nächsten drei Tage mit einer schlechten Form geprägt. Das schlägt sehr auf das Gemüt und man macht sich viele Vorwürfe. Hier muss gerade ich mich oft fragen, warum ich so zielstrebig dem Sport hinterher fiebere, wenn ich doch gar kein Wettkampfathlet bin? Eigentlich eine einfache Antwort, denn mir hat der Fitnesslifestyle so viele positive Veränderungen beschert. Einmal kann ich meine Krankheit (Diabetes Typ 1) viel besser behandeln und ich habe ein so nahes Verhältnis zu mir selbst, wie noch nie zuvor. Ich merke, wenn ich krank werde und kann so gut mit mir umgehen, dass ich Krankheiten frühzeitig beim Entstehen beseitige.
Auf der anderen Seite fühlt man sich ausgeschlossen von gesellschaftlichen Geschehen, was gerade bei Jugendlichen viel mit Alkohol zu tun hat. Das ist natürlich sehr schade, aber man wird schwer alle zu alternativen gemeinsamen Beschäftigungen wie Training bewegen können.
Hier muss jeder Sportler für sich ein Kompromiss eingehen können, wenn er Feiern und Sport vereinen möchte. Wie die Studienlage schon sagt, wäre mein persönlich sinnvollster Kompromiss, dass man sich an moderate Mengen Bier hält und möglichst vernünftig die Nächte durchfeiert. Das minimiert die Gefahr von Kopfschmerzen und begrenzt den Schaden von Alkohol an unseren Fortschritten ungemein. Denn auch wir Sportler sind keine Maschinen und wollen ab und zu mal abschalten können.
Ich hoffe, dass ich euch ein paar neue Ansichten geben konnte und vergesst nicht das Leben auch mal zu genießen.