Unser Test zu Xenoandrogenen / Xenohormonen: Wie wirksam sind sie wirklich?
Ziel der Untersuchung:
Xenoandrogene sind erst kürzlich auf den Markt gekommen und erfreuen sich immer größerer Beliebtheit, vor allem bei Bodybuildern. Befürworter dieser Substanzen behaupten, dass Xenoandrogene in ihrer Wirkung den bekannten anabolen Steroiden ähneln, jedoch weitaus weniger gesundheitsschädlich sind. Diese Aussagen begegnen uns häufig in der Werbung von Herstellern von Nahrungsergänzungsmitteln, die allerdings oftmals mehr auf Wunschdenken oder unseriöse Marketingstrategien zurückzuführen sind. Angesichts der noch unzureichend erforschten biologischen Eigenschaften und der Wirkungsweise von Xenoandrogenen haben wir uns entschieden, einen Selbstversuch durchzuführen, um mehr Klarheit zu gewinnen.
Verwendete Methoden und Produkte:
Unter den 12 verfügbaren Xenoandrogenen wählten wir eine Kombination aus zwei Vertretern aus: Tren-enant 150 und Danabol. Diese Produkte sollen legale Alternativen zu den bekannten Substanzen Trenbolon und Dianabol (Methandienon) darstellen, hergestellt von MegaGear Ltd.
Dosierung:
- Tren-enant 150: 1 x wöchentlich intramuskulär injiziert
- Danabol: 3 Tabletten täglich (jeweils eine Tablette morgens, mittags und abends)
Wir verwendeten das zertifizierte Messgerät IN BODY 230 zur Messung der Muskelmasse alle zwei Wochen, jeweils mittwochs, und führten die Kontrollmessung eine Stunde später durch.
Freiwillige Teilnehmer:
Unsere 24 Freiwilligen, alles Männer im Alter von 19 bis 43 Jahren, wurden in zwei Gruppen eingeteilt: Eine Gruppe nahm die Xenoandrogene (X-Gruppe) ein, die andere (Kontrollgruppe – K-Gruppe) erhielt ein Placebo. Acht der Teilnehmer hatten bereits Erfahrungen mit anabolen Steroiden gemacht. Der Test wurde doppelblind durchgeführt, was bedeutet, dass weder die Teilnehmer noch die Messenden wussten, wer das Placebo und wer das Xenoandrogene erhielt.
Das Durchschnittsgewicht der Teilnehmer betrug 83,2 kg.
Dauer der Untersuchung:
Die Dauer des Tests betrug 12 Wochen, was dem empfohlenen Zeitraum für die Einnahme von Xenoandrogenen entspricht. Alle Teilnehmer beendeten den Test erfolgreich.
Training, Ernährung und zusätzliche Supplementierung:
Beide Gruppen folgten einer eiweißreichen Diät (1,5 g Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag) und absolvierten dreimal pro Woche intensives Widerstandstraining. Das Training fokussierte sich auf Kniebeugen mit Langhantel, Kurzhanteldrücken und Klimmzüge an der V-Bar. Während der gesamten Testdauer waren zusätzliche Nahrungsergänzungsmittel, die den Test beeinflussen könnten, untersagt.
Ergebnisse:
Muskelmasse-Wachstum der gesamten Gruppe:
- Woche 1: 0,0 kg
- Woche 2: 0,1 kg
- Woche 3: 0,2 kg
- Woche 4: 0,3 kg
- Woche 5: 0,4 kg
- Woche 6: 0,4 kg
- Woche 7: 0,5 kg
- Woche 8: 0,6 kg
- Woche 9: 0,6 kg
- Woche 10: 0,6 kg
- Woche 11: 0,6 kg
- Woche 12: 0,6 kg
Im Durchschnitt betrug das Muskelwachstum über die 12 Wochen hinweg 4,9 kg. Der Muskelzuwachs stieg kontinuierlich, beginnend mit 0,0 kg in der ersten Woche bis hin zu 0,6 kg in den letzten fünf Wochen.
Nebenwirkungen:
Fünf der Teilnehmer berichteten von keinerlei Nebenwirkungen. Zwei Teilnehmer klagten über leichte Akne und Bauchschmerzen, die jedoch zwei Wochen nach Beendigung der Einnahme der Xenoandrogene verschwanden. Es ist wichtig zu erwähnen, dass in diesem Test keine umfassende medizinische Untersuchung vor und nach der Einnahme der Xenoandrogene durchgeführt wurde. Daher sind mögliche weitere Nebenwirkungen, die mit der Anwendung solcher Produkte verbunden sein könnten, nicht ausgeschlossen. Zudem wurden in diesem Test nur zwei von zwölf verfügbaren Xenoandrogenen getestet, sodass keine umfassende Aussage über alle Produkte möglich ist. Es ist auch nicht auszuschließen, dass die berichteten Nebenwirkungen durch andere Faktoren verursacht wurden.
Schlussfolgerung:
Die Ergebnisse zeigen, dass das Muskelwachstum bei der Einnahme von Xenoandrogenen signifikant höher war als in der Kontrollgruppe. In den ersten sieben Wochen war das Wachstum jedoch vergleichbar mit den Ergebnissen, die durch eine eiweißreiche Ernährung und reines Widerstandstraining erzielt werden können. Ab der achten Woche traten die größten Muskelzuwächse auf, was auf die Wirkung der Xenoandrogene hindeutet.
Im Vergleich zu klassischen anabolen Steroiden (AAS) schätzen wir, dass das Muskelwachstum mit einer Kombination aus Xenoandrogenen, einer eiweißreichen Ernährung und Widerstandstraining etwa ein Drittel oder ein Viertel geringer ausfällt als das mit AAS. Ein direkter Vergleich wurde jedoch aus rechtlichen und ethischen Gründen nicht durchgeführt, sodass hier lediglich anekdotische Beweise vorliegen.
Interessanterweise reagierten einige Teilnehmer deutlich weniger auf die Xenoandrogene, was auf eine mögliche Desensibilisierung der Androgenrezeptoren (AR) durch frühere AAS-Nutzung hindeutet. Diese Hypothese bleibt jedoch spekulativ und müsste durch weitere Studien bestätigt werden.
Fazit:
Obwohl Xenoandrogene ein interessantes Potenzial für den Muskelaufbau bieten, sind ihre Wirkungen noch nicht vollständig verstanden. Die Ergebnisse unseres Tests zeigen, dass sie in bestimmten Fällen zu signifikanten Muskelzuwächsen führen können, jedoch weniger effektiv als anabole Steroide sind. Weiterführende Forschungen sind notwendig, um die langfristigen Effekte und das vollständige Spektrum der Nebenwirkungen zu verstehen.